Unser Urlaub im Südwesten der USA (Mai 2012)       

Monument Valley

Vom Lower Antelope Canyon ging es über die US 98 und die US 160 Richtung Kayenta. Dort legten wir einen Zwischenstop für eine Kaffeepause ein und merkten an den uns umgebenden Gesichtern: Kein Zweifel, wir befanden uns im tiefsten Indianerland. Bei Kayenta nahmen wir die Abzweigung nach Norden und erreichten nach wenigen Meilen den Eingang des Monument Valley Navajo Tribal Parks. Nach dem Entrichten einer Gebühr von 5 Dollar am Kassenhäuschen fuhren wir zum Hauptparkplatz des Parks. Und dort erblickten wir das unverwechselbare Fotomotiv, das den Wilden Westen schlechthin charakterisiert, die drei gewaltigen roten Sandstein-Tafelberge "West Mitten Butte", "East Mitten Butte" und "Merrick Butte". Nachdem wir den Anblick lange auf uns hatten wirken lassen, nahmen wir den 30 km langen Scenic Drive, der durch das Tal führt, in Angriff. Wir wussten aus dem Internet, dass der unasphaltierte Rundkurs extrem staubig und hügelig ist, die Fahrt schlug aber dann doch alle Erwartungen. Es ging über bis zu knapp einem halben Meter tiefe Rillen und Löcher zeitweise nur im Schritttempo voran und wir konnten froh sein, mit einem Jeep unterwegs zu sein. Besonders leid taten uns die Touristen, die im offenen Bus durch das Gelände kutschiert wurden und nachher wie rothäutige Pumuckls aussahen. Trotz der Rütteltour waren die Eindrücke unvergleichlich; die verschiedenen Felsformationen und unterschiedlichen Farbschattierungen waren sehr beeindruckend. Einmal war sogar ein in Vollmontur reitender Indianer im Blickfeld.

Nach Beendigung des Scenic Drives ging es zum Hotel, dem View Hotel am Eingang des Tribal Parks. Das Hotel wird von den Navajos geführt und verfügt über gut ausgestattete Zimmer, die alle je einen Balkon mit Sicht auf das Valley besitzen. Wir setzten uns am Abend auf unseren Balkon und genossen noch lange Zeit den Ausblick, zumindest so lange, bis ein kleiner Skorpion sichtbar wurde und uns in das Zimmerinnere vertrieb.

Am nächsten Morgen standen wir frühzeitig auf, um den sagenumwobenen Sonnenaufgang im Monument Valley zu erleben. Und wir wurden nicht enttäuscht: Bei klarem Wetter sah man die Sonne langsam hinter den Buttes hochsteigen, ein tolles Erlebnis. Obwohl das View Hotel vergleichsweise teuer ist, war die Übernachtung dort jeden Dollar wert. Nach einem stärkenden Frühstück ging es dann weiter über Mexican Hat zum Goosenecks State Park. Mexican Hat ist eigentlich ein kleines unbedeutendes Kaff an der US 163. Wenn man aber von Süden kommend den nördlich Ortsausgang durchquert hat, wird sehr schnell klar, woher der merkwürdige Name der Ortschaft kommt. Rechter Hand sieht man eine gar nicht so kleine Felsformation, die einem Sombrero gleicht.

Mexican Hat

Mexican Hat

Goosenecks State Park

Nach einer kurzen Inaugenscheinnahme des steinernen Sombreros fuhren wir weiter und nahmen nach kurzer Zeit die Abzweigung auf die US 216 und anschließend die US 316. Nach wenigen Kilometern erreichten wir den Goosenecks State Park. Vom Aussichtspunkt kann man einen Blick auf den San Juan River werfen, der sich im Verlauf von Millionen Jahren inzwischen gut 300 m tief in die Felslandschaft gegraben hat. Der Fluss windet sich auf einer Länge von 8 km vor und zurück und legt dabei gerade einmal eine Luftlinie von 1,6 km zurück.

Goosenecks State Park

Goosenecks State Park

Anders als bei den meisten State- und Nationalparks gibt es hier kein Visitor Center. Dafür ist der Zugang zum Aussichtspunkt allerdings auch kostenlos. Am Aussichtspunkt befinden sich ein paar einfache Tische und Bänke für Picknick sowie Toiletten. Aus der Vogelperspektive sehen die Gebilde, die der San Juan River geschaffen hat, wie Gänsehälse aus, deshalb der Name Goosenecks State Park. Nachdem wir die tollen Impressionen aus der Vogelperspektive ausführlich genossen hatten, ging es wieder zurück auf die US 316 Richtung Bluff, Utah.

Twin Rocks

Twin Rocks Bluff

Rund drei Kilomter vor Bluff bogen wir nach rechts ab, um an einem Nebenarm des San Juan Rivers eine gemütliche Mittagspause einzulegen und antike indianische Felsmalereien zu begutachten. Bluff selbst ist eine auf Westernart getrimmte kleine Ortschaft mit einer Trading Post und den markanten Twin Rocks am östlichen Ortseingang. Von hier ging es weiter Richtung Colorado zum Hovenweep National Monument.

Hovenweep NM

Hovenweep National Monument

Hovenweep National Monument

Das National Monument besteht aus sechs nicht zusammenhängenden Gebieten mit Ruinen der indianischen Ureinwohner. Wir ließen uns vom anwesenden Ranger beraten und beschlossen dann, den Rundweg um den Square Tower zu nehmen. In dieser dicht am Besucherzentrum gelegenen Gruppe findet sich die größte Anzahl an Bauten, darunter ungefähr 30 Kivas (Zeremonien- und Versammlungsraum der Ute-Indianer). Namengebend ist der viereckige (square) Turm in der Nähe einer kleinen Quelle. Die etwa 3 km lange Runde war sowohl kulturell als auch landschaftlich interessant und in 45 Minuten absolviert, weitere Besichtigungen waren aber aufgrund der Temperatur von über 40 Grad nicht angesagt.